Unser nächster Testspiel-Gegner: Antalyaspor

Noch gehört Antalyaspor nicht zu den großen Namen im türkischen Fußball. Das könnte sich aber schon bald ändern. Der Klub aus der Mittelmeerstadt befindet sich auf dem Vormarsch – auch dank einiger großer Namen im Kader. Von dessen Qualität kann sich Bayer 04 am Donnerstag überzeugen, wenn die Werkself innerhalb ihres Trainingslagers in Zell am See um 18.30 Uhr im Alois-Latini-Stadion auf den Fünftplatzierten der abgelaufenen Saison der Süper Lig trifft. Auf bayer04.de gibt's einen Livestream.
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Für die Türken, die sich derzeit selbst im nahegelegenen Leogang auf die neue Spielzeit vorbereiten, ist es das zweite von drei Testspielen gegen deutsche Gegner. Bereits am Sonntag spielten sie 1:1 gegen Zweitligist Erzgebirge Aue, nach dem Vergleich mit der Werkself geht es für Antalyaspor dann zum Abschluss des Trainingslagers am Sonntag gegen den Bundesliga-Dino Hamburger SV.
Antalyaspor Kulübu, so der vollständige Name des Vereins, wurde 1966 gegründet und pendelte anschließend lange Zeit zwischen der ersten und zweiten türkischen Liga. Der letzte Aufstieg in die Süper Lig gelang erst vor zwei Jahren. Seitdem hat sich der Klub neu aufgestellt. Geschäftsmann Gültekin Gencer übernahm das Amt des Präsidenten und investierte viel Geld in den Verein aus seiner Heimatstadt. Das wurde genutzt, um einige namhafte Verpflichtungen zu tätigen – allen voran Samuel Eto'o. Der Kameruner, der mit dem FC Barcelona und Inter Mailand dreimal die Champions League gewann, ist Aushängeschild und Kapitän von Antalyaspor. 36 Jahre alt ist der Stürmer, der viermal zu Afrikas Fußballer des Jahres gewählt wurde, mittlerweile – und hat im Spätherbst seiner Karriere noch Ambitionen im Urlaubsparadies an der türkischen Riviera.

Im UEFA-Cup gegen Werder

Mit Platz fünf gelang Antalyaspor im vergangenen Jahr die beste Saison der Vereinsgeschichte, das internationale Geschäft wurde nur knapp verpasst. Bis jetzt war der nächste Testspiel-Gegner der Werkself in seiner Vereinshistorie dreimal international vertreten: Zweimal nahm der Klub Mitte der 90er-Jahre am mittlerweile abgeschafften UI-Cup teil, 2000 erfolgte – mit den Deutschen Maurizio Gaudino und Dirk Schuster im Kader und Rüdiger Abramczik als Trainer – als türkischer Pokalfinalist die Qualifikation für den UEFA-Pokal (heute Europa League). Bis heute der größte Erfolg für Antalyaspor. In der ersten Runde ging es damals gegen Werder Bremen, nach einem überraschenden 2:0-Hinspielsieg gab es im Rückspiel im Weserstadion eine 0:6-Schlappe und den Abschied von der internationalen Bühne.
Genau dorthin will das Team, das vom ehemaligen türkischen Nationalspieler Riza Calimbay trainiert wird, aber baldmöglichst zurück. Dafür bekommt Kapitän Eto'o prominente Unterstützung in der Offensive zur Seite gestellt: Von Girondins Bordeaux wechselte der Franzose Jérémy Ménez unlängst nach Antalya. Der 30-Jährige stürmte schon für AS Monaco, AS Rom, Paris St. Germain und den AC Mailand und nahm mit der „Équipe tricolore“ an der Europameisterschaft 2012 teil. Weitere bekannte Namen im Kader der Türken sind der 18-malige brasilianische Nationalspieler Sandro, der ehemalige Nürnberger Ondrej Celustka sowie der in Deutschland aufgewachsene Mittelstürmer Deniz Kadah, der 2013 für Hannover 96 fünfmal in der Bundesliga auflief.

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