Aus Leverkusen ist eine wahre Invasion angekündigt, und die unaufhörlich hinausrollenden Straßenbahnen kriegen die Massen kaum bewältigt. Bei Anpfiff sind um die 30.000 Zuschauer im Stadion, davon mindestens 5.000 aus Leverkusen. Der 1. FC Köln nimmt sofort das Heft in die Hand und erspielt sich einen klaren Feldvorteil. Frenetisch angefeuert, erspielen sich die Gastgeber Chance auf Chance, doch die Leverkusener Abwehr um Habets und Frömmel wehrt sich mit Torhüter Mutz tapfer.
Erst ab der 30. Minute kommt Bayer 04 zu gelegentlichen Angriffen und geht in der 33. Minute durch einen platzierten Flachschuss von Emil „Bubi“ Becks mit 1:0 in Führung. Kurze Zeit später hämmert derselbe Spieler den Ball an die Unterkante des Kölner Tores – die Leverkusener Führung zur Halbzeit ist nicht unverdient.
In der zweiten Hälfte spürt man in den ersten Minuten den großen Willen der Kölner, den Ausgleich zu schießen. Aber sie werden durch ihren eigenen Verteidiger Langen mit einem zu scharfen Rückpass, den Kölns Torhüter de Munck nicht mehr erreichen kann, jäh gestoppt.
Dieses 2:0 verteidigt die Bayer-Mannschaft mit Mann und Maus und geht am Ende verdient als Sieger vom Platz. Der Neuling belegt den zweiten Tabellenrang hinter Rot-Weiß Essen.
Hier für alle Nostalgiker die Aufstellungen der beiden Mannschaften:
Köln: de Munck – Langen, Graf, Mebus, Schütz, Gawliczek, Becker, Alexius, Schemmerling, Röhrig, Schäfer
Bayer 04: Mutz – Habets, Frömmel, Nußbaum, Röger, Dr. Wichelhaus, Brecht, Spikofski, Becks, Flohr, Wiorek
Helmut Röhrig wird am 14.12.1944 in Leverkusen geboren. Er lernt das Fußballspielen bei Bayer 04 und wird mit der A-Jugend 1963 Mittelrheinmeister vor dem 1. FC Köln. Das erste Jahr im Männerfußball spielt er in der zweiten Mannschaft der Werkself.
Mehr zeigenBernd Schuster wird am 22.12.1959 in Augsburg geboren. Sein erster Jugendverein ist der Stadtteilverein SV Hammerschmiede. Aus dieser Zeit gibt es auch eine Anekdote, die uns ein ehemaliger Platzwart anlässlich unseres Pokalspiels in Augsburg 1993 erzählt hat. Bernd ist nach der Schule immer der erste auf dem Trainingsplatz gewesen. Auf einer Anlage mit einer Laufbahn um den Fußballplatz und Toren ohne Netze hat der junge Bernd Freistöße und Ecken geübt, wohlwissend, dass er jeden Ball selber holen muss. So übt er sowohl seine Technik als auch seine Ausdauer schon als Teenager.
Mehr zeigenWolfgang „Wolle“ Rolff wird am 26.12.1959 in Lamstedt, einer Gemeinde im niedersächsischen Landkreis Cuxhaven, geboren. Beim dortigen TSV Lamstedt beginnt er auch seine Fußballkarriere. In der B-Jugend wechselt er zum OSC Bremerhaven und macht parallel eine Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann. Im Nordsee-Stadion in Bremerhaven verdient er sich seine ersten Sporen im Männerfußball.
Mehr zeigenMichal „Katsche“ Kadlec wird am 13. Dezember 1984 in der tschechischen Stadt Vyskov geboren. Im Alter von sechs Jahren zieht er mit seinen Eltern in die Pfalz, weil sein Vater Miroslav ein Angebot vom 1. FC Kaiserslautern annimmt und für acht Jahre Libero bei den Roten Teufeln spielt. Im Kindergarten in Kaiserslautern lernt Katsche Deutsch. Und er spielt früh selbst Fußball: in seiner Jugend erst für den SV Alsenborn, dann für den 1. FC Kaiserslautern.
Mehr zeigenDie Saison 1969/70 beginnt für Bayer 04 mit vier Niederlagen. Damit steht die Elf von Trainer Theo Kirchberg auf dem letzten Tabellenplatz. Erst am 10. Spieltag kann sich die Werkself mit einem 4:2-Auswärtssieg in Marl-Hüls auf einen Nichtabstiegsplatz hieven. Im weiteren Verlauf der Saison gestaltet sich das Tabellenbild immer freundlicher.
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