Kurzpässe: Schick in einer Reihe mit Nedved, Cech und Co.

Große Ehre für die Nr. 14 der Werkself, die neuesten Beschlüsse der DFL-Mitgliederversammlung und die Rangliste des deutschen Fußballs im Kicker: Die Kurzpässe am Montag, 30. Mai, bieten viel Abwechslung.
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Patrik Schick ist zum ersten Mal zu Tschechiens Fußballer des Jahres gewählt worden. Der 26-jährige Torjäger der Werkself nahm die Auszeichnung am Sonntagabend, 29. Mai, in Prag entgegen. Er tritt damit die Nachfolge von Tomas Soucek (West Ham United) an und steht nun in einer Reihe mit Legenden wie Pavel Nedved, Petr Cech oder Tomas Rosicky, die allesamt die Trophäe bereits gewonnen haben.

Im Sommer 2021 hatte der 26-jährige Offensivmann für die Nationalmannschaft seines Heimatlandes fünf EM-Tore erzielt, davon eines mit einem spektakulären 50-Meter-Schuss gegen Schottland. In der Bundesliga traf Schick in der abgelaufenen Saison in 27 Spielen 24 Mal. Unmittelbar nach Saisonende hat der 1,91 Meter große Angreifer seinen bis 2025 laufenden Vertrag beim Werksklub um zwei weitere Jahre bis 2027 verlängern. So etwas nennt man einen perfekten Frühsommer. Gratulujeme a přejeme další úspěchy, Patrik!

Beschlüsse der Bundesliga

Am heutigen Montag tagten die Verantwortlichen der Profiklubs aus der Bundesliga und 2. Liga in Wiesbaden. Im Rahmen der DFL-Mitgliederversammlung wurden folgende Beschlüsse gefasst: In der Bundesliga und 2. Bundesliga sind weiterhin fünf Auswechslungen pro Mannschaft erlaubt. Auch künftig stehen damit während einer Begegnung insgesamt drei Gelegenheiten pro Mannschaft sowie die Halbzeitpause für Spielerwechsel zur Verfügung. Diese Regelung galt bereits in den vergangenen beiden Spielzeiten sowie in der Saison 2019/20 nach Wiederaufnahme des Spielbetriebs im Mai 2020. Durch den jetzigen Beschluss der Versammlung wird sie ohne zeitliche Begrenzung in der DFL-Spielordnung fest verankert.

Lizenzierungsverfahren: Nachhaltigkeitskriterien verankert

Die Bundesliga und 2. Bundesliga haben außerdem als erste große Profifußball-Ligen eine verpflichtende Nachhaltigkeitsrichtlinie in ihrem Lizenzierungsverfahren verankert. Für die Umsetzung ist ein mehrstufiges Modell vorgesehen. Dazu wurden zunächst drei Mindestkriterien verabschiedet: „Clubführung und -organisation“, „Umwelt und Ressourcen“ sowie „Anspruchsgruppen“. Verpflichtend ist für die Clubs künftig beispielsweise der Nachweis einer Nachhaltigkeitsstrategie und einer Umweltstrategie. Die Erfüllung der ersten Mindestkriterien ist bereits in der Lizenzierungsordnung für die Spielzeit 2023/24 verpflichtend nachzuweisen. 

Neuerungen bei Spielabsetzungen und Transferperiode

Zudem wurde die Regelung zu Spielabsetzungen angepasst: Die Absetzung einer Partie wegen Erkrankung oder Verletzung kann demnach ab der kommenden Saison 2022/23 nur beantragt werden, wenn sich zum Zeitpunkt der Antragstellung mindestens 25 Lizenzspieler (darunter mindestens 22 Feldspieler und drei Torhüter – jeweils mit Lizenzspielerstatus) auf der für die jeweilige Begegnung relevanten Spielberechtigungsliste des Klubs befinden.

Ein weiterer Beschluss bezieht sich auf die am 1. Juli 2022 beginnende Sommer-Transferperiode der kommenden Spielzeit: Diese wird um einen Tag bis einschließlich Donnerstag, 1. September 2022, verlängert. Die Transferperiode wird damit an das diesjährige Wechsel-Zeitfenster anderer europäischer Top-Ligen angepasst, um einen Wettbewerbsnachteil zu vermeiden.

Ebenfalls geschlossen: Die Virtual Bundesliga (VBL) wird zudem als zusätzlicher Wettbewerb in den Liga-Statuten der DFL verankert. Alle Details zu den Beschlüssen können auf dfl.de nachgelesen werden. 

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Die Kicker-Rangliste

Zweimal im Jahr kommen die Redakteure des Kicker-Sportmagazins zusammen, um über die Rangliste des deutschen Fußballs zu beraten und letztlich auch abzustimmen. Dabei sei allein „die erbrachte Leistung im Bewertungszeitraum“ entscheidend – in dem Fall des ersten Halbjahres 2022. Am heutigen Montag wurden die Ergebnisse für die Positionen Tor und Innenverteidigung bekannt gegeben.

Tah ist notenbester Innenverteidiger

Bei den zentralen Kräften der letzten Linie schafften es gleich drei Leverkusener in die Rangliste, die insgesamt aus 15 Spielern besteht. Jonathan Tah landete auf Rang 04 und verdiente sich die Einordnung „Nationale Klasse“. In der Begründung heißt es: „Er ging bei Bayer Leverkusen als Abwehrspieler und Führungskraft voran – insbesondere in der Liga, in der er in der Rückrunde über den besten Notenschnitt aller Innenverteidiger verfügt (2,83).“ Da stellt sich dann doch durchaus die Frage, warum Nico Schlotterbeck (SC Freiburg), Willi Orban und Josko Gvardiol (beide RB Leipzig) besser abgeschnitten haben...

Auf Rang 9 wird Edmond Tapsoba geführt. „Der Leverkusener hat sich nach einer unterdurchschnittlichen Hinrunde stark gesteigert. Nach dem Afrika-Cup … plagten ihn zwar leichte Anpassungsprobleme, doch dann erreichte er rasch eine beeindruckende Konstanz, die in der Schlussphase an seine famose Anfangszeit bei Bayer erinnerte.“ Diese Phase hat nun auch Piero Hincapie hinter sich gebracht, der im Sommer 2021 aus Argentinien unter das Bayer-Kreuz gewechselt war. In seiner zweiten Halbserie überzeugte er die Redakteure und sicherte sich Platz 14. „Für sein junges Alter tritt der 20-Jährige erstaunlich ruhig, abgeklärt und bis auf die Partie in Hoffenheim auch zuverlässig auf. Zudem qualifizierte sich der Leverkusener mit Ecuador als Stammkraft für die WM.“

Hradecky nur auf Rang 9

Er führte die zweitbeste Rückrundenmannschaft – punktgleich mit dem Primus aus Leipzig – als Kapitän aufs Feld. In der Liga musste er in der zweiten Saisonhälfte nur 19-mal hinter sich greifen – Rang zwei in der Kategorie – und in der Paraden-Quote des Kicker gruppierten sich vor Lukas Hradecky (71,6 %) nur knapp die Stammkeeper Manuel Riemann (71,7 %), Marvin Schwäbe (72 %) und Mark Flekken (72,7 %) ein. Vor dem Hintergrund überrascht es, dass sich der Werkself-Schlussmann in der Rangliste auf Platz 9 wiederfindet. Die Erklärung: „Sein Highlight-Spiel blieb am Ende unbelohnt: Mit einer Topleistung bewahrte der finnische Routinier die Leverkusener in der Europa League in Bergamo vor einem Debakel. Als mutiger Keeper sucht der insgesamt konstante 32-Jährige weiter das Risiko in der Raum- und Luftverteidigung – das erhöht die Gefahr, dann und wann schlecht auszusehen.“ Auf das Treppchen für die Position stieg Kevin Trapp vor Manuel Neuer und Yann Sommer.

Heute vor 13 Jahren

Bayer 04-Anhänger erinnern sich ungern an diesen Tag: Denn am 30. Mai 2009 stieg im Olympiastadion Berlin das DFB-Pokalfinale zwischen der Werkself und dem SV Werder Bremen. Nachdem es zur Halbzeitpause noch 0:0 stand, war es in der 58. Minute Mesut Özil nach Vorlage von Diego, der den 1:0-Siegtreffer für die Bremer erzielte und damit alle Leverkusener Träume auf den zweiten Pokal-Erfolg zerplatzen ließ.

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