Pathways unterstützt Fußballerinnen und Fußballer im Alter von 15 bis 22 Jahren, die den Sprung in den Profibereich nicht geschafft haben, bei ihrer beruflichen und persönlichen Weiterentwicklung neben dem Platz. Im Interview mit bayer04.de spricht Frimpong über seine Beweggründe für die Initiative und einen sehr bewegenden Moment vor Ort.
04 Fragen an Jeremie Frimpong
Jeremie, wie kam es überhaupt zur Idee dieses Projekts?
Frimpong: Prägend dafür war die Zeit, als ich noch jünger war. Einzelne Personen in Fußballklubs entschieden darüber, ob meine Freunde und ich Profifußballer werden oder nicht. Wenn man nicht gut genug war, wurde man häufig einfach fallen gelassen. Fußball war für uns alles. Als ich dann sah, dass viele meine Freunde hängengelassen wurden, war es so, als wäre ihnen ihr ganzes Leben von einem Tag auf den anderen weggenommen worden. So kam mir die Idee von Pathways. Es ist im Grunde eine Art Auffanghilfe und Chance für einen Neustart. Wirklich jede und jeder kann sich bei uns melden und seine Interessen mitteilen. Wir helfen dann dabei, sich beruflich und als Person neu zu definieren. Wir bringen sie mit den richtigen Leuten zusammen, informieren über mögliche Branchen, Studiengänge und Berufe und unterstützen bei Vorstellungsgesprächen.
Was konntet ihr mit Pathways bislang schon erreichen?
Frimpong: Wir haben anfangs hauptsächlich in Ghana geholfen, mittlerweile sind wir auch in Deutschland, den Niederlanden und England vertreten – das ist verrückt. Und unser Team wird immer größer, sogar einer meiner ehemaligen Teamkollegen, als ich noch bei Manchester City gespielt habe, arbeitet jetzt bei uns – er bearbeitet die Anfragen von englischen Spielern.
Wie sah dein Besuch bei Pathways in Ghana aus?
Frimpong: Wir haben zwei Fußballteams in Dansoman besucht und mit ihnen auf einem Ascheplatz Fußball gespielt. Ich habe dort wirklich viele gute Spieler gesehen, aber in Afrika haben sie eben nicht die gleichen Chancen, gesehen zu werden, wie zum Beispiel in einem Leistungszentrum in Europa. Wir hatten viel Spaß zusammen. Wir haben aber auch viel gesprochen und ich habe versucht, ihnen ernsthaft zu vermitteln: Ihr seid nicht allein, ich habe ein Team, das euch hilft. Wir haben außerdem darüber gesprochen, dass es natürlich schön ist, Fußballer zu sein. Man bekommt Anerkennung, viele werden dich bewundern, dich bei EAFC aufstellen und all solche Dinge. Aber darauf kommt es am Ende nicht an. Solange Sie auf dem Spielfeld stehen und Fußball genießen, ist das das Wichtigste. Das habe ich versucht, ihnen mitzugeben.
Gab es einen Moment, der dir besonders in Erinnerung geblieben ist?
Frimpong: Wir haben ein Waisenhaus besucht, das hat mich tief berührt. Wir haben zusammen gegessen und ich habe viele von ihnen gefragt, was sie mal werden möchten. Die kleinen Kinder dort kannten mich nicht einmal, aber sie kamen direkt zu mir und wollten, dass ich sie auf den Arm nehme. Sie haben mir so viel Wärme geschenkt. Trotz ihrer Situation und den ganzen Umständen haben sie so viel Freude verbreitet. Sie lächelten und wir spielten einfach nur Fußball und waren glücklich.
Mehr Infos zu Pathways gibt es HIER.
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