Hincapie: „Hat schon fast etwas Familiäres“

Piero Hincapie hat mit seinem Last-Minute-Tor im Duell bei RB Leipzig den fulminanten 3:2-Sieg perfekt gemacht. Der Abwehrspieler, der seit Sommer 2021 unterm Kreuz spielt, hat jedoch nicht nur mit diesem Treffer einen erheblichen Anteil am derzeitigen Erfolg der Werkself.
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Bei bayer04.de sprach der ecuadorianische Nationalspieler über die Mentalität der Mannschaft, das besondere Verhältnis zu seinen Teamkollegen und seine Ziele für die Rückrunde.

04 Fragen an… Piero Hincapie

Piero, wie hast du dich in dem Moment gefühlt, als gegen Leipzig der Ball drin war, und was ging dir vor dem Eckball durch den Kopf?

Hincapie: Ich war schon davon überzeugt, dass wir es noch irgendwie schaffen könnten. Dass ich dann ausgerechnet derjenige sein werde, der den Ball bekommt und die Kugel über die Linie drückt, das habe ich mir natürlich nicht ausgemalt. (lacht)

Solche Spiele wie gegen Leipzig und Augsburg (1:0) eine Woche zuvor zu gewinnen, zeugt von großer Mentalität. Wie kommt dieser derzeitige Spirit in der Mannschaft zustande und wie schafft ihr es, auch in so einer Situation so von euch überzeugt zu bleiben?

Hincapie: Wir merken mittlerweile, dass sich die Gegner immer mehr auf uns einstellen. Das bringt uns aber dennoch nicht von unserem Weg ab. Wir sind eine extrem wettkampfstarke Mannschaft und wir sind untereinander auch sehr kompetitiv, das pusht uns. Einige unserer Jungs waren und sind jetzt durch den Afrika-Cup und Verletzungen nicht verfügbar. Uns ist daher umso mehr bewusst, dass jeder Einzelne bis an seine absolute Grenze gehen muss.

Dazu gehört auch eine gute Stimmung untereinander. Du hast viele spanischsprachige Kollegen in der Mannschaft, mit denen du dich offenbar sehr gut verstehst – besonders mit Pala (Exequiel Palacios, Anm. d. Red.). Wie würdest du das Verhältnis zu ihm und zu den anderen beschreiben?

Hincapie: Es ist eine sehr schöne Freundschaft mit Pala, die sich hier entwickelt hat - sowohl auf als auch neben dem Platz. Wir sind mittlerweile echte Kumpels. Ich kann viel von ihm lernen und ich glaube, er kann auch etwas von mir lernen. Den „Neuen“ haben wir beim Einstieg bei Bayer 04 gemeinsam viel geholfen. Man muss aber auch sagen, dass zum Beispiel Grimaldo mit seiner Erfahrung von Anfang an viel ins Team reingebracht hat. Er hat sich schnell integriert und akklimatisiert. Wir Latinos und Spanier sind alle sehr auf einer Wellenlänge, allerdings sind wir das auch mit allen anderen. Man kann mittlerweile sagen, dass es mehr ist als eine Mannschaft, es hat schon fast etwas Familiäres.

Hincapie, Grimaldo, Puerta und Palacios

Du bist seit 2021 in Leverkusen. Seitdem hast du sehr unterschiedliche Saisons erlebt. Wie blickst du auf deine bisherige Zeit bei Bayer 04 und was soll noch kommen?

Hincapie: Mein Highlight bislang war natürlich mein erstes Tor im Dezember 2021 gegen Greuther Fürth zum zwischenzeitlichen 3:1 (Endstand 7:1, Anm. d. Red). Aber neben den vielen Höhen gab es natürlich auch Tiefen. Nichtsdestotrotz hat man immer wieder gesehen und sieht man besonders jetzt in dieser Saison, wie hier etwas zusammenwächst. Und das ist unglaublich. Das wollen wir jetzt auch durchziehen - um den Fans, die immer für uns da sind, in guten wie in schlechten Zeiten, hier in Leverkusen und auch bei Auswärtsspielen, endlich auch etwas zu schenken und zurückgeben zu können.

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