Geburtstagskind des Monats: Jürgen Gelsdorf wird 70

Jürgen Gelsdorf wird am 19. Januar 1953 in Duisburg geboren. In seiner Jugend spielt er für den MSV Duisburg und dort in der A-Jugend unter anderem gemeinsam mit Klaus Bruckmann, seinem späteren Mannschaftskollegen und Mitaufsteiger bei Bayer 04. Sein damaliger Trainer ist ein gewisser Willibert Kremer.

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„Gelle“, wie ihn seine Mannschaftskollegen rufen, wechselt vom MSV Duisburg zu Arminia Bielefeld in die 2. Bundesliga Nord und trifft dort in 120 Spielen viermal für die Westfalen. 1976 wird sein ehemaliger Jugendtrainer Willibert Kremer Chefcoach in Leverkusen. Kremer erinnert sich an seinen Schützling und holt ihn unter das Bayer-Kreuz. Für die nächsten zehn Jahre ist Jürgen Gelsdorf fester Bestandteil der Leverkusener Mannschaft, steigt mit dieser 1979 in die 1. Bundesliga auf. Insgesamt schnürt er in 320 Bundesliga- und Pokalspielen die Fußballschuhe für Bayer 04, in denen er 30 Tore schießt. Allerdings hat er seine Qualitäten eher im defensiven Bereich. „Gelle“ spielt mal Vorstopper, mal Libero, aber immer knallhart in den Zweikämpfen gegen den Gegner und ist sich für Drecksarbeit nie zu schade. Ärmel rauf, Stutzen runter, natürlich ohne Schienbeinschützer, und ab geht’s.

Seine schlimmsten Tage unter dem Bayer-Kreuz erlebt er 1980 nach dem 3:2-Heimsieg gegen Eintracht Frankfurt. Nach einem für damalige Verhältnisse üblichen Einsteigen gegen den südkoreanischen Stürmer und späteren Mannschaftskollegen Bum-kun Cha fällt dieser unglücklich auf das Knie des Bayer 04-Liberos und zieht sich einen Abriss des Querfortsatzes am zweiten Lendenwirbel zu. Die Hetzkampagnen gegen Jürgen Gelsdorf nehmen absurde Formen an. Reißerische Schlagzeilen und Artikel reihen sich an TV-Berichte und Drohbriefe, die auf der Bayer 04-Geschäftsstelle oder privat bei ihm eingehen. Er bekommt Polizeischutz, sowohl auf dem Trainingsgelände als auch vor seiner Privatwohnung. Jürgen Gelsdorf schreibt einen offenen Brief, in dem er die Situation aus seiner Sicht schildert. Am Ende des Briefes wünscht er Bum-kun Cha baldige Genesung, die auch erfolgt, denn der Frankfurter fällt dann doch nur vier Spieltage aus. Anlässlich des Pokalspiels bei Kickers Offenbach treffen sich beide und Cha nimmt die Entschuldigung von Jürgen Gelsdorf an.

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In seiner letzten Saison 1985/86 ist Gelle Standby-Profi, denn er macht seinen Fußballlehrer-Schein. Trotzdem wird er in der Rückrunde noch benötigt, um die erste Qualifikation für den UEFA-Pokal zu erreichen. Noch sechsmal kommt er zum Einsatz, dann kümmert er sich ab der Saison 1986/87 um die A-Jugend von Bayer 04. Schon 1988 holt ihn allerdings der neue Cheftrainer Rinus Michels als weiteren Co-Trainer neben Gerd Kentschke zur Lizenzmannschaft. Im April 1989 löst Gelle den glücklosen Holländer ab und lenkt für die nächsten zwei Jahre die Geschicke von Bayer 04 als Cheftrainer.

Anschließend ist er 14 Jahre lang Coach von mehreren Vereinen in verschiedenen Ligen. Egal ob in Bochum in der Bundesliga oder bei Fortuna Köln in der 2. Bundesliga: Gelle hat Spaß am Trainerjob und übt diesen bis 2005 aus. Dann holt ihn Bayer 04 als Leiter des Nachwuchsleistungszentrums zurück. Ab Oktober 2005 leitet und begleitet er für die nächsten zehn Jahre die Ausbildung unserer Talente, darunter Gonzalo Castro, René Adler, Benjamin Henrichs und Kai Havertz, um nur einige wenige zu nennen.

Seit 2015 ist Jürgen Gelsdorf Rentner, steht aber der Fußball-Abteilung des TSV Bayer 04 Leverkusen weiterhin als Chef vor.

Lieber Gelle, ich wünsche dir alles Gute zum 70.! Bleib so wie du bist und vor allem gesund.

Zum Porträt über Jürgen Gelsdorf!

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