Beim 2:1-Halbfinalerfolg über die Niederlande hatte sich Florian Wirtz mit seinem Blitz-Doppelpack zum Matchwinner aufgeschwungen - und um ein Haar hätte er auch im Finale wieder früh zugeschlagen. Nach einer tollen Einzelaktion wurde ein Schuss des Werkself-Youngsters abgefälscht und prallte schließlich von der Unterkante der Latte knapp vor statt hinter die Linie (15.). Wirtz, der kurz zuvor die Gelbe Karte gesehen hatte, agierte in der deutschen Startformation auf dem rechten Flügel, Werkself-Keeper Lennart Grill musste sich erneut mit dem Platz auf der Bank zufriedengeben.
Zwar hatte Portugal im Endspiel eigentlich den etwas besseren Start erwischt, doch die DFB-Auswahl war das deutlich gefährlichere Team. Kurz nach Wirtz' Lattentreffer hatte Lukas Nmecha die Gelegenheit auf die Führung, Portugals Keeper Diogo Costa parierte stark (20.). Das deutsche Team erarbeitete sich nun auch zunehmend ein spielerisches Übergewicht, Costa musste auch gegen einen Distanzkracher von DFB-Kapitän Arne Maier eine Flugparade zeigen (29.). Erst gegen Ende des ersten Durchgangs wurde auch Portugal gefährlich, die beste Gelegenheit vergab Vitinha kurz vor dem Seitenwechsel (45.).
Die verdiente Führung für die deutsche Mannschaft fiel dann gleich zu Beginn der zweiten Hälfte: Nach feinem Steckpass von Ridle Baku vollendete Goalgetter Nmecha ins kurze Eck (48.). Die Portugiesen waren nun gefordert und stellten die deutsche Abwehr nun vor diverse Herausforderungen - doch die DFB-Abwehr meisterte diese zunächst bravourös. Nico Schlotterbeck rettete zweimal gegen Fabio Vieira (52., 67.), Baku gegen Diogo Queiros (61.). Doch die besseren Chancen hatte weiterhin das deutsche Team: Der eingewechselte Karim Adeyemi vergab zweimal frei vor Diogo Costa (72., 81.), der portugiesische Schlussmann parierte auch gegen Nmecha (74.).
Wirtz war zu diesem Zeitpunkt schon nicht mehr auf dem Feld, der Mittelfeldspieler von Bayer 04 war in der 67. Minute ausgewechselt worden. Von draußen sah er in der Schlussphase keine weiteren Chancen der portugiesischen Auswahl, nach Abpfiff rannten die beiden Werkself-Akteure mit ihren Teamkollegen jubelnd aufs Feld - Deutschland ist damit zum dritten Mal nach 2009 und 2017 U21-Europameister.
Grill und Wirtz sind damit die U21-Europameister drei und vier im aktuellen Werkself-Kader. 2017 hatten Mitchell Weiser und Nadiem Amiri die Trophäe in die Luft stemmen dürfen, am Sonntagabend in Ljubljana nun also Lennart und Flo. Herzlichen Glückwunsch, Jungs!
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