„FKT“ ist eine Abkürzung, die dem einen oder anderen Fußballer schon vor dem Start der Trainingseinheit den Schweiß auf die Stirn treibt. Verständlich. Denn beim sogenannten Fußball-Konditions-Training geht es darum, die Akteure auf spielerische Art und Weise an ihre physischen Grenzen zu bringen und die Fitness zu optimieren. So wie heute Vormittag, als Peter Bosz seine Schützlinge in drei Teams à sieben Feldspielern in einer Wettkampfform gegeneinander antreten ließ. Und so hieß es nach dem Aufwärm-Programm sowie verschiedenen Passübungen und Positionsspielen rund 40 Minuten lang nacheinander: Gelb gegen Rot, Gelb gegen Blau und Blau und Rot. Spielzeit jeweils dreieinhalb Minuten mit fliegendem Wechsel. Bei sonnigen Temperaturen um die 26 Grad. Vollgas. Angefeuert von Peter Bosz und seinen Assistenten Hendrie Krüzen und Xaver Zembrod an den Seitenlinien. So lange bis die Ermüdungserscheinungen bei den Spielern (zu) deutlich wurden.
„Dass einige Spieler am Ende platt auf dem Boden gelegen haben zeigt, dass sie das Maximale gegeben haben“, zeigte sich der Niederländer zufrieden. „Wir arbeiten mit verschiedenen Spielern – was für den einen das Limit bedeutet, ist für den anderen vielleicht zu wenig oder sogar schon zu viel. Deshalb haben vorher einige Spieler auch noch Sprints gemacht. Wir müssen versuchen zu differenzieren, die Balance finden. Und ich glaube, das ist uns heute gut gelungen“, so Bosz. Ohne Schweiß eben kein Preis. Entsprechend dürfte so mancher Werkself-Profi nun heilfroh sein, dass seit etwa halbe 12 die härteste Einheit der laufenden Woche überstanden ist. Achja, die Wettkampfform gewonnen hat übrigens „Team Rot“ mit Niklas Lomb, Ayman Azhil, Lars Bender (Cem Türkmen), Karim Bellarabi, Aleksandar Dragovic, Joel Pohjanpalo und Daley Sinkgraven.
Seit den Mittagsstunden zählt nun auch Rudi Völler zum Bayer 04-Tross. Der Geschäftsführer Sport von Bayer 04 kam vor dem Mittagessen im Mannschaftshotel an. Der Weg dürfte für ihn kein Problem gewesen sein, immerhin ist der ehemalige Sportdirektor seit dem ersten Aufenthalt 2013 jedes Jahr mit von der Partie gewesen. „Wir fühlen uns alle sehr wohl hier“, so der 59-Jährige, der natürlich sofort den Medienvertretern Rede und Antwort stand. Dabei standen mögliche Transferaktivitäten im Mittelpunkt des Interesses. „Die wichtigsten Entscheidungen haben wir schon vor ein paar Wochen getroffen“, so Völler über den Transfer von Kerem Demirbay und das Festhalten an Kai Havertz. „Alles, was wir jetzt noch machen, ist Feintuning. Wo können wir uns noch verbessern? Wo können wir personell ergänzen?“ Diese Fragen beschäftigen zurzeit die Verantwortlichen, die sich laut dem Weltmeister von 1990 einig sind: „Wir werden noch etwas machen.“
Auch ein weiterer guter Bekannter schaute am Dienstag bei der Werkself vorbei: Franco Foda, Kapitän der DFB-Pokalsieger-Mannschaft von 1993. Seit 2018 trainiert er gemeinsam mit dem Ex-Stuttgarter Imre Szabics die österreichische Nationalmannschaft, von der bekanntlich auch Julian Baumgartlinger und Aleksandar Dragovic feste Bestandteile sind. Foda und Szabics besuchten nicht nur die Vormittagseinheit im Alois-Latini-Stadion, sondern schauten auch im Teamquartier der Werkself vorbei, um sich in der Lobby mit ihren Auswahl-Schützlingen auszutauschen.
Apropos Julian Baumgartlinger. Während seine Teamkollegen nach dem Mittagessen die Zeit zur freien Verfügung nutzte, arbeitete „Baumi“ weiter an seinem Comeback. Nachdem sich beim 31-Jährigen eine OP-Wunde am Fuß entzündet hatte, muss der Kapitän der österreichischen Auswahl kürzertreten und kann noch immer nicht am Mannschaftstraining teilnehmen. Nichtsdestotrotz hat er die Reise in sein Heimatland angetreten, um im Kreise der Teamkollegen an seiner Rückkehr zu arbeiten. Am Morgen schwitzte die Nummer 15 der Werkself in den hauseigenen Fitness-Räumlichkeiten; am Nachmittag legte er im Alois-Latini-Stadion – unter Anleitung von Physio-Chef Sven Elsinger – eine gut 70-minütige Sonderschicht am Ball ein.
Die Zeit, in der „Baumi“ in der Nachmittagssonne über dem Salzburger Land schwitzte, nutzten (auch) andere, um sich sportlich zu betätigen. So fand sich aus dem schwarz-roten Betreuer-Lager eine Gruppe zusammen, die gemeinsam mit Sportdirektor Simon Rolfes und Teammanager Hans-Peter Lehnhoff die Fußballschuhe schnürten und im Alois-Latini-Stadion das Bällchen laufen ließen. Gerade die beiden ehemaligen Mittelfspieler und B04-Legenden stellten wieder einmal eindrucksvoll unter Beweis, dass sie am Ball nahezu nichts verlernt haben.
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