Auch, wenn es am Niederrhein niemand so richtig laut aussprechen wollte: Der Ausgang der Vorsaison war durchaus eine Enttäuschung für Borussia Mönchengladbach. Lange hatte die Hecking-Elf auf das internationale Geschäft gehofft, nach einer Rückrunde mit vielen Enttäuschungen stand letztlich aber nur Platz neun zu Buche – genau wie im Vorjahr. „Letzte Saison sind wir mit unseren Zielen sehr offensiv umgegangen. Darunter haben wir ein bisschen gelitten“, sagte Dieter Hecking vor der Saison im „kicker“-Interview – und vermied es deshalb, für die kommende Spielzeit eine konkrete Zielsetzung zu nennen. Klar ist aber: Mönchengladbach will besser abschneiden als zuletzt und möglichst in den Europapokal kommen. Die Pflichtspiel-Premiere jedenfalls verlief verheißungsvoll: In der 1. Runde des DFB-Pokals feierte Mönchengladbach beim Bremer Oberligisten BSC Hastedt mit 11:1 ein wahres Schützenfest und den höchsten Sieg des Pokalwochenendes.
Sicherlich dürfte Hastedt noch kein Gradmesser gewesen sein, dennoch zeichnet sich ab: Mönchengladbach hat Spaß am Offensivspiel. Daran wurde im Sommer auch akribisch gearbeitet. Ein wichtiges Puzzle-Teil in diesem Zusammenhang: die Verpflichtung des Franzosen Alassane Plea (im Bild oben). Der 25-Jährige, der vom OGC Nizza an den Niederrhein wechselte, ist dem Vernehmen nach der teuerste Neuzugang der Vereinsgeschichte – und veranlasst so etwas wie einen Stilbruch bei den Borussen. Denn: Plea ist ein klassischer Neuner, ein Mittelstürmer und soll als solcher auch gesetzt sein. Das hatte es in den vergangenen Jahren in Mönchengladbach kaum gegeben, zumeist spielten im Gladbacher System ein bis zwei „falsche Neuner“ wie Raffael oder Lars Stindl in vorderster Front. Doch mit der Verpflichtung von Plea könnte nun auch das beinahe obligatorische 4-4-2-System Geschichte sein, mit dem die Fohlen unter Hecking fast ausnahmslos antraten. Beim Pokalspiel in Bremen lief die Borussia im 4-3-3 auf, mit Plea als Mittelstürmer, flankiert von den Edeltechnikern Raffael und Thorgan Hazard. Der Erfolg gab Hecking Recht: Alle drei Spieler schnürten einen Dreierpack. Außer der Rückkehr der klassischen Neun lesen sich die weiteren Neuzugänge wieder wie „typisch Gladbach“: Der Rechtsverteidiger Michael Lang verstärkt die Schweizer Riege im Kader, fällt allerdings mit einem Außenbandanriss zunächst noch aus. Andreas Poulsen (aus Midtjylland), Keanan Bennetts (von Tottenham), Torben Müsel (aus Kaiserslautern) und Florian Neuhaus (nach Leihe zurück aus Düsseldorf) gelten jeweils als Versprechen für die Zukunft – wobei Letztgenannter in der vergangenen Zweitliga-Saison bei der Fortuna überzeugte und sich berechtigte Hoffnungen auf einen Stammplatz macht.
Der Abgang des dänischen Innenverteidigers Jannik Vestergaard zum FC Southampton spülte zwar ordentlich Geld in die Kassen der Borussen, hinterlässt aber auch eine große Lücke im Abwehrzentrum. Für den Platz neben dem gesetzten Matthias Ginter kommen nun zwei Akteure in Frage: Nico Elvedi, der zuletzt hauptsächlich als Rechtsverteidiger agierte, und Routinier Tony Jantschke, der in der Vergangenheit aber immer wieder durch Verletzungen zurückgeworfen wurde. Ob einer der beiden Vestergaards Qualität, vor allem im Kopfballspiel, ersetzen kann, erscheint fraglich. Zum Saisonstart wird Hecking außerdem auf das Gesicht seiner Mannschaft verzichten müssen: Kapitän Lars Stindl laboriert noch immer an den Folgen eines Syndesmosebandrisses, den er sich am 32. Spieltag der Vorsaison zuzog und der ihn auch einen Platz im deutschen WM-Kader kostete. Für das Spiel gegen die Werkself ist der 29-Jährige noch keine Option.
Die Borussia setzt auch in diesem Jahr den eingeschlagenen Weg fort und hat zahlreiche junge Spieler verpflichtet. Im vergangenen Jahr zeigten die in jungen Jahren aus dem Ausland geholten Michael Cuisance und Denis Zakaria bereits ihr enormes Potenzial, einen ähnlichen Weg sollen nun Spieler wie Poulsen oder Bennetts gehen. Dabei soll aber auch der eigene Nachwuchs nicht zu kurz kommen. Die Borussia hofft, bald wieder Spieler wie ter Stegen oder Dahoud aus dem Leistungszentrum in die erste Elf zu integrieren. Ein Kandidat für diesen Sprung: der erst 18-jährige Abwehrspieler Louis Beyer. Beim Pokalsieg gegen Hastedt spielte der U18-Nationalspieler bereits von Beginn an als Rechtsverteidiger und zeigte über 90 Minuten ein starkes Profidebüt. Da Neuzugang Lang auf dieser Position derzeit noch ausfällt, könnte Beyer somit auch ein Kandidat für die Startelf gegen Bayer 04 sein.
Der Kader der Borussia ist nach wie vor stark genug, um einen Europapokalplatz zu erreichen; die Neuverpflichtung von Plea verschafft zusätzliche Variabilität im Offensivbereich. Wenn die Defensivreihe den Verlust von Vestergaard kompensieren kann und Gladbach – anders als im Vorjahr – weitgehend verletzungsfrei durch die Saison kommt, ist die Rückkehr ins internationale Geschäft für die Fohlen definitiv machbar.
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