Für Anhänger von Schalke 04 dürfte sich die laufende Saison wie der absolute Albtraum anfühlen, aus dem man einfach nicht aufwacht. In einer Phase, in der das Team auf dem Rasen die normalerweise lautstarke Unterstützung des eigenen Publikums nötiger hätte denn je, müssen die Fans tatenlos zuschauen, wie die Königsblauen immer weiter in Richtung 2. Liga schlittern. Mittlerweile 13 Punkte liegt Schalke hinter Relegationsplatz 16 – und auch Dimitrios Grammozis, bereits der vierte Chef-Trainer der Knappen in dieser Saison, vermochte bis jetzt noch keine Trendwende einzuleiten. Nach einem 0:0 gegen Mitkonkurrent Mainz zum Einstand setzte es in Wolfsburg (0:5) und gegen Mönchengladbach (0:3) zwei glatte Niederlagen. „Die lange Serie ohne Siege hat bei den Spielern einfach Spuren hinterlassen“, stellte Grammozis zuletzt klar. In den vergangenen 14 Monaten war es in der Bundesliga nur ein einziger Sieg, Anfang Januar gegen Hoffenheim. Seitdem sind es schon wieder zwölf Pflichtspiele ohne Erfolgserlebnis, zudem gelang unter Grammozis bislang noch kein Tor. Klar ist: Je länger die Serien werden, desto wahrscheinlicher wird der vierte Bundesliga-Abstieg der Vereinsgeschichte.
Ein Grund für die enttäuschende Schalker Saison ist sicherlich auch die ellenlange Verletztenliste der Königsblauen. Über die Länderspielpause hat sich das königsblaue Lazarett nun aber ein wenig gelichtet, und ein paar personelle Hoffnungsschimmer zeichnen sich ab. So dürften in Abwehrchef Salif Sané sowie den beiden Offensivkräften Mark Uth und Goncalo Paciencia gleich drei wichtige Spieler mit hoher Qualität in den Kader zurückkehren, die teils monatelang ausfielen. Auch Kreativspieler Amine Harit, der zuletzt aufgrund von Adduktorenproblemen nicht bei 100 Prozent war und deshalb keine 90 Minuten spielte, sollte wieder fit und damit ebenso eine Option sein wie Klaas-Jan Huntelaar. Der niederländische Sturm-Routinier feierte nach überstandenem Muskelfaserriss vor der Länderspielpause gegen Mönchengladbach sein Comeback und kam zu seinem zweiten Einsatz seit seinem zweiten Wechsel nach Gelsenkirchen. Es scheint so, als wäre der frühere Weltklasse-Stürmer nun zum ersten Mal so richtig fit, Huntelaar könnte der zuletzt harmlosen Schalker Offensive die nötige Durchschlagskraft einhauchen.
Bei einigen anderen wichtigen Spielern wie Torhüter Ralf Fährmann oder Innenverteidiger Matija Nastasic ist noch unklar, ob sie nach ihrer Zwangspause gegen die Werkself wieder fit sein werden. Sicher fehlen wird Mittelfeldspieler Nabil Bentaleb, der sich einer Leisten-Operation unterziehen musste.
Zugegeben: Im Saisonendspurt spricht nicht mehr viel für Schalke 04. Am ehesten vielleicht noch der Spielplan. Denn nach dem Auswärtsspiel in Leverkusen trifft Schalke unter anderem noch auf vier der fünf Mannschaften, die aktuell die Tabellenplätze 13 bis 17 belegen – wobei in Mainz 05 die derzeit vielleicht formstärkste schon abgehakt ist. Neben Bayer 04 wartet auch nur noch ein Gegner aus dem oberen Tabellendrittel. Der Großteil des Restprogramms besteht also definitiv aus Mannschaften, gegen die Schalke mit der nun zurückkehrenden Qualität gewinnen könnte – wenn die Leistungskurve endlich wieder nach oben zeigt.
Die wenigsten Tore, die meisten Gegentore, eine an vielen Werten gemessen historisch schwache Saison: Die Mängelliste bei Schalke 04 ist natürlich lang. Doch das Hauptproblem dürfte ein übergreifendes sein. Dass ein Team um Spieler wie Suat Serdar, Amine Harit oder Mark Uth erst zehn Punkte auf dem Konto hat, ist nicht mehr durch rein fußballerische Belange zu erklären. Aber Schalke findet einfach partout keinen Weg aus der Abwärtsspirale, die vor gut einem Jahr eingesetzt hat. Es fehlt am Selbstvertrauen in die eigene, zweifellos vorhandene Stärke, es fehlen die Erfolgserlebnisse, es fehlt das positive Momentum. Kurzfristig dürfte Grammozis wohl daran arbeiten, kleine Erfolgserlebnisse zu schaffen: In den letzten sieben Bundesligaspielen hat seine Mannschaft nur ein einziges Tor erzielt, das war noch unter seinem Vorgänger Christian Gross.
Selbst in Gelsenkirchen dürfte man mittlerweile erkannt haben, dass die Aussicht auf den Klassenerhalt nur noch einer kleinen Restchance gleicht. Eine Mannschaft, die eines von bislang 26 Saisonspielen gewonnen hat, müsste wohl mindestens fünf der letzten acht Duelle gewinnen, um noch in der Bundesliga bleiben zu können. Der Spielplan würde dies zwar durchaus hergeben, doch die Punkte müssen muss schleunigst her, damit die Lichter nicht frühzeitig ausgehen auf Schalke. Völlig unabhängig vom Saisonausgang hat der Verein in der zurückliegenden Woche die Frage beantwortet, wer ab sofort in sportlichen Fragestellungen den Hut aufhat: Peter Knäbel ist vom Technischen Direktor Nachwuchs endgültig zum Vorstandsmitglied für Sport und Kommunikation aufgestiegen.
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